Familienbesuch Teil Zwei

Letztes Wochenende waren Ruths Tante und Onkel Britta und Fine zu besuchen in San Francisco. Freitagabend sind Fine und Britta zu unserer Wochenend-Einläut-Routine mitgekommen, dem Off the Grid Food Market im Fort Mason. Dort hat man die Qual der Wahl, es gibt allerlei asiatisches und südamerikanisches Street Food, wer lust auf Fleisch hat, kann “The Whole Beast” essen, wer sich nach Europa sehnt, geht zum “Old World Food Truck” und falls man was Neues möchte, isst man Fusion Food zum Beispiel Korean-Japanese Cuisine oder Chocolate Tacos. Allerdings muss man das Essen im Stehen genießen oder Glück haben und ein paar der umkämpften Plastikstühle ergattern. Und man muss sich warm anziehen, denn sobald die Sonne weg ist, wird es dank der frischen Meerluft kühl. Nach dem Essen haben wir uns darum am Hotel Kamin aufgewärmt.

Am Samstag sind wir über die Golden Gate Bridge ins Marin County gefahren zum Muir Woods National Monument. Hier findet man den Küstenmammutbaum, zu dessen Gattung der höchste Baum der Welt gehört. Es ist schwierig die über 70 Meter hohen und über 1000 Jahre alten Bäume vernünftig aufs Foto zu bekommen. Und man bemerkt, wie das Gehirn versucht die Bäume zu schrumpfen, weil Bäume einfach nicht so groß sein können.

Da wir bereits im Marin County waren, sind wir zum Essen ins schöne Sausalito gefahren. Im Restaurant direkt am Meer haben wir Essen und Aussicht genossen, doch kurz vorm Bezahlen viel in Sausalito der Strom aus. Als wir den damit verbundenen Ausfall der Lüftung bemerkten, entschieden wir nicht zu warten und statt mit Kreditkarte in bar zu zahlen. Im Nachhinhein eine gute Entscheidung, der Stromausfall dauerte fast zwei Stunden.

Fine und Britta sind nun auf Hawaii und wir freuen uns, dass sie auf dem Rückweg noch ein paar Tage in San Francisco sein werden.

Auswandern in die USA? Lieber nicht.

In vier Wochen ist Koos in gewisser Weise fertig mit seinem Projekt, dann werden wir eine Zeit reisen und da wir keinen festen Wohnsitz mehr haben, müssen wir entscheiden, was danach kommen soll. Koos Vertrag wird nicht verlängert, doch sie sind zufrieden mit seiner Arbeit und es gibt generell viel Arbeit für Entwickler in Silicon Valley. Wir könnten weiter hier leben.

Nun wir haben uns dagegen entschieden. Es ist schön eine Zeit lang in den USA zu sein, doch es gibt einige Nachteile, wenn man hier länger wohnt, abgesehen davon, ob man überhaupt ein Arbeitsvisum bekommt (für 2013 sind diese bereits aufgebraucht):

  1. In Silicon Valley wollen wir nicht wohnen. Wir haben es in Cupertino probiert und es war schön für eine begrenzte Zeit, doch außer Arbeit gibt es dort nicht viel zu tun. Natürlich ist das Wetter dort jeden Tag schön, doch wenn das ein Grund wäre, würden alle Deutschen in Spanien wohnen, oder?
  2. Wohnen in San Francisco ist sehr viel schöner, doch dann muss man jeden Tag 3 Stunden pendeln. Außerdem ist das Klima nicht so ideal, wie in Cupertino. Auf einer Reklame für den nahe gelegenen Lake Tahoe heißt es: “Don’t call it Frisco. Or summer”
  3. Nicht alle Gehälter hier sind hoch, doch in der Tech Branche kann man sehr gut verdienen. Leider bleibt bei den Wohnpreisen nicht viel übrig. Das Apartment, in dem wir nun wohnen, kostet so viel wie ein gutes Netto Gehalt in Deutschland.
  4. Die Arbeitnehmerrechte beschränkt sich auf Diskriminierungsfälle und physischen Schutz. Kündigungsschutz, Mitspracherechte der Arbeitnehmer hat man hier nicht. Dementsprechend niedrig fallen die Urlaubstage aus.
  5. Wir müssten amerikanische Steuern bezahlen und haben nicht den Eindruck, dass die Steuern hier gut verwendet werden. Auf sozial-ökonomischer Ebene fühlt sich Koos an Südafrika erinnert nur mit mehr Superreichen. Das Gesundheitssystem ist schlecht, öffentliche Dinge (z.B. öffentlicher Nahverkehr, Straßen, …) sind vernachlässigt, überall sieht man Obdachlose. In Deutschland klagt man gerne über die Bürokratie, doch hier gibt es so viele Regeln, dass der normale Bürger im Mittel drei Gesetze pro Tag übertritt. Fast in jedem öffentlichen Gebäude (und sogar bei unserem Apartmenthaus) sieht man Warnschilder, dass Schadstoffe im Gebäude oder in den Produkten Krebs und Geburtsschäden erzeugen können. Es ist nicht wirklich überall gefährlich, doch es ist es sehr teuer, falls Schadstoffe da sind und kein Warnschild. Und es ist nicht verboten vor etwas zu warnen, was nicht vorhanden ist, darum gehen die Besitzer lieber auf Nummer sicher und stellen Warnschilder auf und da eh überall die Schilder hängen, kümmert sich niemand darum. Man könnte diesen fünften Grund noch weiter ausführen, doch wir kommen lieber zum wichtigsten Grund.
  6. Wir vermissen euch!

Die obengenannten Punkte (ausgenommen der letzte Punkt) stören uns jetzt noch nicht und wir genießen das Leben hier. Es ist schön Abends bei Sonnenuntergang am Meer entlang zu spazieren, die Pelikane vorbeifliegen sehen, nette Gespräche mit den offenen, freundlichen Amerikanern, die Natur und die Stadt zu entdecken. Und wir freuen uns auf die zweieinhalb Wochen Ferien in den USA, die wir nun für Ende September planen.

We like it here in California!

Wir genießen es hier!

Stinktierchen

Als Ruth heute in unserer Nachbarschaft am Meer entlang gelaufen ist, kreuzte dies kleine Tierchen ihren Weg:
Baby Skunk
Als sie näher heran gegangen ist, um ein besseres Foto zu machen, hat sich das kleine Kerlchen fertig gemacht zum Sprühen. Auch wenn es noch klein ist, hatte das etwas bedrohliches. Also wurde auf ein besseres Foto verzichtet und das Stinktier doch lieber aus sicherer Entfernung betrachtet.

Zurück in Amerika

Little miss Liberty & Eiffel tower

Wegen der 90 Tage Touristenregelung mussten wir, da Kanada und Mexiko nicht zählen, zurück nach Europa. Nach ein bisschen hin und her ist die Wahl auf Paris gefallen, also eine Woche Frankreich und dann wieder zurück nach San Francisco.

Für eine Woche hin und zurück war anstrengend, vor allem mit 9 Stunden Zeitumstellung. Doch wenn man sich die Fotos anschaut, sieht es einfach nach einem schönen Urlaub aus :):

We zijn eerst een paar dagen in de Champagne geweest. Je weet wel, waar dat drankje gemaakt wordt.

Wir waren erst ein paar Tage in der Champagne, um mal zu schauen aus welcher Gegend dieses leckere Getränk kommt!

Chateau d'Etoges

Ruth hat ein schönes Schloss zum übernachten gefunden!

Etoges

Das ist Etoges, das Dörfchen, indem wir 4 Tage gewohnt haben. Wir kamen natürlich wegen der schönen Landschaft und um Champagner zu probieren. Im Gegensatz zu unseren Erwartung war die Gegend kaum touristisch und es war nicht so einfach ein Champagnergut zu finden, wo man probieren konnte.

Champagnekelder

Gefunden 🙂

Seine

Auch wenn es Frankreich war, es war schön mal wieder in Europa zu sein. Historische Kultur, Fußgänger auf den Straßen, normale Gebäude (ignoriere eben den Eiffelturm) und gutes Essen ohne extra Fett und Zucker!

Port du Louvre

Mona Lisa

Koos hat die Mona Lisa noch nicht gesehen, also sind wir ins Louvre gegangen. Allerdings haben ihn mehr die Menschenmengen beeindruckt als das kleine, hinter dicken, spiegelnden Glas versteckte Gemälde. Da googled Koos es lieber und schaut es sich im Detail an!

Letzen Montag sind wir dann wieder nach San Francisco zurückgekommen. Bei der Grenze gab es keine Probleme und wir können nun wieder 90 Tage hier sein. Es hat alles gut geklappt und sogar der Champagner im Gepäck hat überlebt.

Wer noch mehr wissen will über das Leben in San Francisco und Silicon Valley: hier gibt es einen guten Artikel im The New Yorker . Viele Dinge aus dem Artikel erkennen wir wieder, die übermäßig hohen Häuserpreise, der zur Schau gestellte Reichtum und die sichtbare Armut auf der Straße. Allerdings meint Koos, dass die Betriebsbusse, die ihn morgens zur Arbeit bringen, nicht so luxuriös sind, wie im Artikel beschrieben. Jedoch sind sie dreimal so schnell wie öffentliche Verkehrsmittel.

11 Juli: Das zutreffende Foto oben hinzugefügt.

Mit dem Fahrrad über die Golden Gate Bridge

Letztes Wochenende hat Koos sich ein Fahrrad ausgeliehen, Ruth hat ihr gebraucht gekauftes Fahrrad genommen und zusammen machten wir uns auf zur Golden Gate Bridge. Der Anfang der Brücke ist ungefähr 3 Meilen von unserem Apartment entfernt. Wir waren erstaunt über den schönen, langen Strand, der zwischen der Brücke und unserem Viertel liegt und den viele Wind- und Kitesurfer nutzen.


Es war ein grauer, windiger Tag passend zum industriellen Aussehen der Brücke.

Am Wochenende ist die linke Seite für Fahrradfahrer und die Rechte für Fußgänger reserviert.

Es fühlt sich toll an auf diesem riesigen Stahlkonstrukt zu sein, 70 Meter über dem Meer und den rauen Wind zu spüren, den die Brücke aushalten muss.

Auf der anderen Seite ist man im Marin County und hat einen schönen Blick über San Francisco.

Wir sind weiter nach Sausalito gefahren und auf einmal fühlt man sich wie in Südfrankreich, die Wolken sind verschwunden, die Sonne glitzert auf dem ruhigen, blauen Meer und weiße Segelboote ziehen dahin. Leider haben wir kein Foto gemacht. Wir müssen wohl noch einmal hinfahren und uns überzeugen, dass es keine Fata Morgana war.

Post

Danke, dass uns hier so viele Karten erreichen, selbst die Hochzeitskarten :). Wir fühlen uns wie zu Hause.
mail

Alternativen zum Autofahren in Kalifornien

Aus Amsterdam sind wir gewöhnt mit den Öffentlichen zu fahren, zu laufen oder natürlich zu radeln.
WRONG WAY

Aus Amsterdam sind wir gewöhnt mit den Öffentlichen zu fahren, zu laufen oder natürlich zu radeln. Ist man mutig genug sich hier mit dem Fahrrad fortzubewegen (neben den großen Vans und SUVs fühlt man sich erschreckend klein), finden sich doch einige Fahrradwege auf der Straße. Und die Anstrengungen des Staates es den Fahrradfahrern einfach zu machen, spiegelt sich in hilfreichen Schildern wider.

 

 

 

Auch wenn man läuft, zeigt der Staat einem, wie es geht: Vorsichtig über die Straße gehen und nicht vergessen zu schauen.

Und falls was passiert, der Sheriff wird sich darum kümmern.

Sheriff

Das Schöne am Laufen, man hat Zeit die exotischen Blumen anzuschauen und kann Pampelmusen direkt vom Baum pflücken.

Allerdings sollte man manchmal nicht so genau hinschauen, sonst fühlt es sich an, wie an einem Filmset.

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Ein neues Zuhause

Genau vor einer Woche sind wir vom Hotel in unser neues Zuhause gezogen. Alles ist größer… wir haben einen riesigen Kühlschrank für die riesigen Packungen ( die kleinste Milchflasche ist 1/2 Gallon. Das hört sich nicht viel an, doch in Litern sind das 1,89 l, genauso ist es bei Saft und Eier kommen in 12, 24 oder sogar 48 Stück Kartons). Die Mikrowelle ist extra breit, genauso wie der Ofen, doch das ist praktisch, da dann die extra großen Pizzen reinpassen. Hier zählt das Starbucks Motto, es gibt einfach kein klein.

Das Apartment ist sehr schön und nach der ersten Woche haben wir uns gut eingelebt. Vor allem die zusätzlichen Bereiche der Apartment Anlage sind toll. Koos sportelt jeden Morgen im Fitnessstudio (um nicht “super sized” zu werden ;)) und Ruth sonnt sich am Pool :).

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